Bavo und Lieschen

Bavo und Lieschen

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Das große Haus mit seinen hundert Fenstern, welches man von der Wassermühlenbrücke zu Gent aus gewahrt, ist die Kattunfabrik des Herrn Raendonk.

Wiewohl das Tageslicht schon im Abnehmen begriffen ist, sehen wir dort noch Alles in voller rühriger Thätigkeit; der schwerfällige Bau erzittert in seinen Grundfesten unter den Schwingungen der Maschinen, welche die Dampfkraft in seinem Innern in Bewegung setzt.

Da ist zuerst der sogenannte Teufel, jener mächtige Apparat, in dem die Baumwolle geklopft, geschüttelt und gefoltert wird, bis alle Unreinigkeit daraus entfernt; dann sind da die Korden, die Reckwerkzeuge und die Laternen oder drehenden Töpfe, welche die Baumwolle in flockigen Schnee verwandeln, sie mischen, eintheilen und vorbereiten zu ihrer Umgestaltung in haarfeine Fäden durch die Spinnerei; ferner die Scheer- und Stampfmühlen und endlich die Stühle der Weber und die Bänke der Spinner mit ihren zahllosen Rädern und Spulen.

Alles oben und unten bewegt sich durcheinander, läuft, schlingt sich mit fieberhafter Schnelligkeit; es ist ein endloses Chaos von rollenden Achsen, drehenden Rädern, knarrenden Speichen, laufenden Riemen und tanzenden Spulen.

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