Phantasie über Goethe

Phantasie über Goethe

Als Einleitung zu einer amerikanischen Auswahl aus seinen Werken

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Mit der Niederschrift der Einleitung zu beginnen, fiel Thomas Mann nicht leicht. Er hatte sich während der zweiten Septemberhälfte 1947 inhaltlich vorbereitet und sich dabei unter anderem auf eigene Notizen aus den frühen 1930er Jahren und aus der Konzeptionsphase seines Romans ›Lotte in Weimar‹ (1939) gestützt. Erst im Tagebuch vom 6. Oktober findet sich der Hinweis: »Schrieb einige Anfangszeilen zum ›Goethe‹ [. . .].« Am 23. November schloss Mann die Arbeit am Text ab. Die Idee eines von Mann herausgegebenen Sammelbandes mit Werken Goethes hatte der Übersetzer Alfred O. Mendel bereits im März 1946 aufgebracht und war damit bei Mann auf lebhaftes Interesse gestoßen. Der Band erschien 1948 unter dem Titel ›A Permanent Goethe‹ bei der Dial Press, einem Verlag, mit dem Mann bereits verschiedentlich zu tun gehabt hatte. Auf Deutsch wurde die Einleitung ebenfalls 1948 im Rahmen des Sammelbandes Neue Studien veröffentlicht (Bermann-Fischer Verlag, Stockholm). Sie erfuhr eine differenzierte und vielfältige Rezeption – Lob ebenso wie Kritik, die sich insbesondere auf das persönliche Goethe-Bild bezog, das Mann hier vermittelt, indem er sich auf den Menschen hinter dem Kult konzentriert.