Der Jungherr von Strammin

Der Jungherr von Strammin

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"Es war ganz feierlich. Auf dem Hof hielten hintereinander die zwanzig vierzölligen Ackerwagen, jeder bis oben beladen mit prallen Weizensäcken und jeder bespannt mit vier Füchsen, mit jenen prachtvollen Füchsen, die unser Familiengut Strammin weit über Pommern hinaus berühmt gemacht haben. Auf der Freitreppe aber stand mein lieber Papa und hatte eben vor lauter Rührung und Aufgeregtheit zum dritten Mal sein Einglas verloren. Und hinter Papa stand Mama, rückte ihr Häubchen noch schiefer und murmelte immer wieder: "Oh, quel grand moment! Mademoiselle Thibaut, mon cachenez!""

"Der Jungherr von Strammin", der Stralsund-Roman von Hans Fallada, erzählt von einer abenteuerlichen Suche nach dem Glück. Eigentlich soll der Jungherr von Strammin die an Zentner Weizen nur zum Hafen nach Stralsund bringen, aber es kommt alles anders. Er begegnet der schönen Catriona, gerät in die Hände eines pommerschen Rauhboldes, wird Herrauf Schloß Ückelitz und segelt mit einem listigen Professor nach Hiddensee. Am Ende seiner abenteuerlichen Odyssee, findet Falladas Glücksritter aber doch die Liebe.

Hans Fallada, eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen (1893-1947) war ein deutscher Schriftsteller. Bereits mit dem ersten, 1920 veröffentlichten Roman "Der junge Goedeschal" verwendete Rudolf Ditzen das Pseudonym Hans Fallada. Es entstand in Anlehnung an zwei Märchen der Brüder Grimm. Der Vorname bezieht sich auf den Protagonisten von "Hans im Glück" und der Nachname auf das sprechende Pferd Falada aus "Die Gänsemagd": Der abgeschlagene Kopf des Pferdes verkündet so lange die Wahrheit, bis die betrogene Prinzessin zu ihrem Recht kommt. Fallada wandte sich spätestens 1931 mit "Bauern, Bonzen und Bomben" gesellschaftskritischen Themen zu. Fortan prägten ein objektiv-nüchterner Stil, anschauliche Milieustudien und eine überzeugende Charakterzeichnung seine Werke. Der Welterfolg "Kleiner Mann – was nun?", der vom sozialen Abstieg eines Angestellten am Ende der Weimarer Republik handelt, sowie die späteren Werke "Wolf unter Wölfen", "Jeder stirbt für sich allein" und der postum erschienene Roman "Der Trinker" werden der sogenannten Neuen Sachlichkeit zugerechnet.

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