Pandaros (Sagen des klassischen Altertums, Teil 9)

Pandaros (Sagen des klassischen Altertums, Teil 9)

Description of book

Auf dem Olymp war eine große Götterversammlung: Hebe wandelte an den Tischen umher und schenkte Nektar ein. Die Götter tranken einander aus goldenen Pokalen zu und schauten auf Troja nieder. Da ward von Zeus und Hera Trojas Untergang beschlossen. Der Vater der Götter wandte sich zu seiner Tochter Athene und befahl ihr, auf den Kampfplatz hinabzueilen und die Trojaner zu versuchen, dass sie die auf ihren Sieg stolzen Griechen wider den Vertrag zu beleidigen anfingen. Pallas Athene mischte sich sofort unter das Getümmel der Trojaner, nachdem sie die Gestalt des Laodokos, der ein Sohn Antenors war, angenommen. In dieser Verhüllung suchte sie den Sohn Lykaons, den trotzigen Pandaros, auf, der ihr zu dem Werke geschickt schien, das ihr der Vater aufgetragen. Dieser war ein Verbündeter der Trojaner und aus Lykien mit seiner Heerschar hergekommen. Die Göttin fand ihn bald, in der Mitte der Seinigen stehend. Sie trat nahe zu ihm, klopfte ihm auf die Schulter und sprach: »Höre, kluger Pandaros, jetzt könntest du etwas tun, wodurch du bei allen Trojanern dir Preis und Dank verdientest, vor allem von Paris, der dir gewiss mit den herrlichsten Geschenken lohnen würde. Siehst du dort Menelaos, den hochmütigen Sieger stehen? Wage es und drücke deinen Pfeil auf ihn ab.«

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