Andy und sein verschwundener Freund

Andy und sein verschwundener Freund

Kinderärztin Dr. Martens 69 – Arztroman

Description of book

Sie ist eine bemerkenswerte, eine wirklich erstaunliche Frau, und sie steht mit beiden Beinen mitten im Leben. Die Kinderärztin Dr. Martens ist eine großartige Ärztin aus Berufung, sie hat ein Herz für ihre kleinen Patienten, und mit ihrem besonderen psychologischen Feingefühl geht sie auf deren Sorgen und Wünsche ein. Alle Kinder, die sie kennen, lieben sie und vertrauen ihr. Denn Dr. Hanna Martens ist die beste Freundin ihrer kleinen Patienten. Der Kinderklinik, die sie leitet, hat sie zu einem ausgezeichneten Ansehen verholfen. Es gibt immer eine Menge Arbeit für sie, denn die lieben Kleinen mit ihrem oft großen Kummer wollen versorgt und umsorgt sein. Für diese Aufgabe gibt es keine bessere Ärztin als Dr. Hanna Martens!

Kinderärztin Dr. Martens ist eine weibliche Identifikationsfigur von Format. Sie ist ein einzigartiger, ein unbestechlicher Charakter – und sie verfügt über einen extrem liebenswerten Charme. Alle Leserinnen von Arztromanen und Familienromanen sind begeistert!

»Wie reizend von Ihnen«, zwitscherte die ältere Dame und beschenkte den jungen Mann, der ihr die Abteiltür öffnete, mit einem strahlenden Lächeln. Sie war klein, zierlich und trug ein sehr korrekt wirkendes graues Kostüm von unnachahmlich veraltetem Schnitt, besser bekannt unter der Bezeichnung zeitlos, darunter eine weiße Bluse mit einem tadellos sitzenden Schalkragen. Auf dem linken Revers der Jacke blitzte eine Anstecknadel, ein eher bescheiden als aufwendig gestaltetes Schmuckstück und zweifellos ererbt. Verglichen mit dem strenggeschnittenen Kostüm wirkte das Hütchen recht verwegen und ließ darauf schließen, daß seine Besitzerin nicht durchgehend die Rolle der solide-zurückhaltenden älteren Dame spielte, sondern sich gelegentlich kleine erholsame Ausflüge gönnte und dann sogar erstaunlich übermütig sein konnte. »Ach, junger Mann, wären Sie wohl so freundlich, mir das Fenster zu öffnen?« Selbst einem Barbar wäre es unmöglich gewesen, dieser liebenswürdigen Aufforderung Widerstand zu leisten. Der junge Mann, der zu einer dunkelblauen Hose ein dunkelblaues Sporthemd trug und darüber eine nougatbraune Lederjacke, erhob sich unverzüglich und öffnete das Abteilfenster. Die ältere Dame öffnete das braunlederne Köfferchen und entnahm ihm eine Schachtel mit Konfekt. »Möchten Sie ein Stückchen Schokolade probieren? Nichts ist besser für angegriffene Nerven als ein Stückchen Schokolade.« Der junge Mann öffnete die Augen, warf einen verdutzten Blick auf die Konfektschachtel, und schüttelte mit verhaltenem Lächeln den Kopf. »Vielen Dank, aber ich kann am frühen Morgen nichts Süßes essen. Und angegriffene Nerven sind nicht mein Problem.« »Ich kann immer Süßes essen«, teilte sie ihm verschämt mit und lachte dazu kokett. »Schrecklich, nicht wahr? Das ist ein richtiges Laster von mir, und ich wünschte, ich brächte die nötige Willenskraft auf, um all den köstlichen Süßigkeiten widerstehen zu können. Ich hab's schon so oft versucht und mir wirklich die größte Mühe gegeben – aber ich kann's einfach nicht.« Er nickte wortlos.

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