Kritik und Schaffen

Kritik und Schaffen

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Im Jahre 1895 übernahm Heinrich Mann die Redaktion für die in Berlin erscheinende Zeitschrift ›Das Zwanzigste Jahrhundert‹. Schon bald darauf konnte er seinen Bruder Thomas als freien Mitarbeiter für das Blatt gewinnen. Aufgrund der nationalistischen und antisemitischen Tendenz der Zeitschrift, gilt das Engagement der Brüder als umstritten. Keiner ihrer Texte wurde zu Lebzeiten wieder veröffentlicht, die Mitarbeit an der Zeitschrift lebenslang verschwiegen.

Während der Arbeit am ›Kleinen Herrn Friedemann‹ und nach dem Abschluss von ›Der Wille zum Glück‹ nimmt Thomas Mann eine Skandalgeschichte um den Berliner Theaterkritiker Alfred Kerr zum Anlass, sich erstmals grundsätzlich mit dem Verhältnis von Kunst und Kritik auseinanderzusetzen. Der Kritiker sei nicht mehr Kunstrichter, sondern zum »Erklärer« geworden, der aus Mangel an eigener »Persönlichkeit« in die wechselnden Rollen schöpferischer Künstler schlüpfen müsse.